Hackangriff auf AKVorrat.at und die Kampagnenseite Staatsschutz.at
Der Webserver des Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung (AKVorrat) wurde am 2. Juni um 19:02 angegriffen. Ziel der Attacke war zuerst die Webseite Staatsschutz.at und dann die Drupal Installation akvorrat.at. Von 20:32 bis 21:45 Uhr war auf akvorrat.at ein so genanntes Defacement mit strafrechtlich relevanten Inhalten zu sehen. Der AKVorrat wird diesbezüglich Anzeige gegen unbekannt einbringen. Alle Schritte zur forensischen Spurensicherung wurden noch in der Nacht ergriffen.
Eine erste Auswertung des Angriffs wurde bereits abgeschlossen. Die verwendete Sicherheitslücke konnte identifiziert und die Schritte der Angreifer auf dem Server nachvollzogen werden. Nach dem gegenwärtigen Stand der Untersuchungen gibt es keinerlei Anzeichen eines Verlusts personenbezoger Daten. Zur Klärung des Vorfalles haben wir eine Untersuchung mit unabhängigen Sachverständigen vereinbart.
Dem AKVorrat ist bewusst, dass dieser Angriff auf die Infrastruktur des Vereins das Vertrauen seiner Unterstützer auf die Probe stellt. Die Aufklärung des Vorfalls hat daher oberste Priorität. Die Behörden werden alle nötige Unterstützung erhalten, um den Fall rasch und vollständig zu klären – dabei verlieren wir aber auch als Opfer nicht den Blick auf die erforderliche Verhältnissmäßigkeit von Ermittlungsmaßnahmen.
Bis zur Aufklärung dieses Vorfalls und der Wiederherstellung der Sicherheit der IT-Systeme des AKVorrat wurde die Möglichkeit der Onlineunterzeichnung auf Staatsschutz.at deaktiviert. Der AKVorrat lässt sich durch diesen Angriff nicht vom Kampf gegen ausufernde Überwachungsgesetzgebung abhalten und bietet deshalb auf Staatsschutz.at ein PDF-Formular an, mit dem Menschen gegen das geplante Gesetz Einspruch erheben können. Niemand ist wütender als wir, dass unsere politische Arbeit, aus welchen Motiven auch immer, durch diesen Angriff behindert wurde und zwar dort wo unsere Kernkompetenz liegt, im Datenschutz.
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